Details

Imhof, Anna
Das staatskirchenrechtliche Regime Elsass-Lothringens in rechtsvergleichender Perspektive
Le droit local des cultes en Alsace-Moselle.
Duncker & Humblot
978-3-428-18548-1
1. Aufl. 2022 / 500 S.
Monographie/Dissertation

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Kurzbeschreibung

Reihe: Staatskirchenrechtliche Abhandlungen. Band: 60

In den französischen Departements Haut-Rhin, Bas-Rhin und Moselle, dem ehemaligen Reichsland Elsass-Lothringen, gilt seit über 200 Jahren ein staatskirchenrechtliches Sonderregime. Den Grundstein hierfür legte Napoleon Bonaparte mit dem Konkordat von 1801, das bis heute die zentrale Referenz des ›droit local des cultes‹ bildet. Die Arbeit entwickelt und diskutiert unter umfassender Auswertung der Quellenlage zum historischen Verfassungsgebungsprozess Ansätze zur Vereinbarkeit von Konkordatssystem sowie den verfassungsrechtlichen Grundsätzen der Laizität, der Unteilbarkeit der Republik sowie des Gleichheitsgrundsatzes. Zusätzlich werden europarechtliche Maßstäbe herangezogen und entsprechende Anforderungen an das lokale Staatskirchenrecht formuliert. Ein trilateraler Rechtsvergleich zwischen dem »innerfranzösischen«, elsass-lothringischen und deutschen Staatskirchenrecht akzentuiert die Besonderheiten der drei zentralen Marker des ›droit local des cultes‹: die Finanzierung von Religionsgemeinschaften, der Religionsunterricht an öffentlichen Schulen und die theologischen Hochschuleinrichtungen.

Die Arbeit erfasst, vermisst, analysiert und bewertet das ›droit local des cultes‹ vor dem Hintergrund seiner historischen Entwicklung und seinem heutigen Bestand, in Konfrontation mit verfassungsrechtlichen und europarechtlichen Vorgaben sowie im Lichte eines trilateralen Rechtsvergleichs mit dem »innerfranzösischen« und deutschen Staatskirchenrecht. Sie zeigt, dass in Elsass-Lothringen jenseits staatskirchenrechtlicher Grundaussagen auf pragmatische und originelle Weise positive Religionspflege im öffentlichen Interesse betrieben wird.